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(zitiert aus „Architektur Aktuell“ Nr.214)

Die Galerie ist nicht groß, aber aus städtebaulicher Sicht bedeutsam. Denn sie befindet sich im Erdgeschoss eines – historisierenden – Gebäudes aus den siebziger Jahren, das einen Arkadengang aufwies, der schon von weitem den Blick auf die Ruprechtskirche eröffnete. Dieser Arkadengang wurde im Zuge des Umbaues geschlossen, also flächenmässig der Galerie zugeschlagen. Die Architekten haben diese Aufgabe durch eine großflächige Verglasung und zwei Geschäftseingänge an den alten Zugängen zur Arkade raffiniert gelöst. Letztere können in der warmen Jahreszeit vollständig geöffnet werden, als eine Reminiszenz an die ursprüngliche Situation. Die alte Fassade wurde durch den Umbau aber nicht angetastet, die Erweiterung ist eher als “Loggia” interpretiert – bei Tag höchst transparent, bei Nacht wie ein leuchtend-kristallines Gebilde, das in die Substanz hineingestellt ist.

In seiner konsequenten Schlichtheit und formalen Strenge erscheint auch der Innenraum besonders reizvoll: Boden und Decke sind mit Buchensperrholz belegt, das sich vom Bestand durch minimale Fugen absetzt. Ein massiver, 60 cm dicker Pfeiler wurde durch eine nur 15 cm starke Stahlstütze mit einem nicht einmal Zigarettenschachtel-großen Auflager ersetzt, sie trägt insgesamt 90 Tonnen. Zwischen die beiden hölzernen Sandwich-Ebenen ist als Füllung die notwendige Geschäftsausstattung eingeschoben: eine große multifunktionale Wand, die man wie spielerisch aufblättern kann und die eine dahinter liegende Box mit Nebenräumen und einem Arbeitsplatz verbirgt, ein großer Präsentationstisch und Wandelemente, die ebenfalls der Präsentation dienen.
Besonderen Wert haben die Architekten auf die Beleuchtung gelegt, die den Anforderungen des hier ausgestellten visuellen Materials besonders entspricht und im übrigen vollständig vergessen macht, dass der Raum nicht einmal drei Meter hoch ist.