Kindertagesheim

(zitiert aus „emerging architecture I”, Otto Kapfinger, 2000)


Die Anlage ergänzt ein größeres neues Wohnquartier im Norden der Stadt und bietet acht Gruppen- und zwei Bewegungsräume. Auf die Randbedingungen des Grundstücks zugeschnitten wurde der Bau an den Südrand des Platzes zur Erschließungsstraße gelegt und wurden die Gruppenräume mit dazwischen eingeschnittenen Loggien nach Norden und Westen orientiert, wo der Grünraum sich zum nahen Marchfeldkanal und zu unverbaubaren Freiflächen fortsetzt. Ein für das Gesamtkonzept wesentlicher, nach Nordosten im Winkel dazu gestellter Quertrakt wurde nicht mehr ausgeführt.

Die Gruppenräume sind mit großen Holzleimbindern konstruiert, die sich nach Norden hochspreizen und den schwellenlosen Übergang zum Freiraum betonen. Entlang der Straße enthält ein niedriger, massiver Bauteil alle Servicefunktionen. Zwischen diesen gegensätzlichen Raumschichten vermittelt die Erschließungshalle mit Oberlichtstreifen an beiden Längsseiten und raumhohen Glaswänden zu den Gruppenräumen.
Über dem Servicetrakt liegt ein begrüntes Flachdach, das als Spielplatz für den 2.Bauteil gedacht war. Wendeltreppe und Rampen verbinden diesen hochgehobenen Rasen mit innen und außen zum übergehbaren Haus. Die großzügigen, offenen Innenräume sind ergänzt durch eigens entwickelte, rollbare Boxen als Kuschelecken.

Kindertagesheim Gschweidlgasse
1210 Wien, Gschweidlgasse 1

Bauherr
Stadt Wien

Mitarbeiter Geiswinkler & Geiswinkler
Christian Koblinger, Kurt Zweifel

Fotograf
Paul Giuliani

Statik
Gregor Pribek

Nutzfläche
992 m²

Fertigstellung
1995