Sicherheitszentrum Meidling

Der Städtebau des Sicherheitszentrums Wien reagiert in erster Linie auf den Städtebau und die Topographie der Umgebung. In der Kernzone des Grundstückes befindet sich ein niveautieferer begrünter Senkgarten. Dieser fungiert durch seine intensive Begrünung und erhaltenem Baumbestand wie ein „neuer Wald“ bzw. eine grüne Lunge inmitten der Randbebauung. Die darin befindlichen Baumassen sind dadurch in der Höhe abgestuft und treten somit in ihrer Höhenentwicklung gemäßigter in Erscheinung.

 

 Städtebauliche und funktionale Gründe des zentralen Senkgartens:

- natürliche Barriere und Schutz der Gebäude der Kernzone

- Abminderung der Höhenentwicklung von Baumassen der Kernzone

- Ökologische Qualität des Senkgartens bzgl. Mikroklima

 

Die Topographie des Areals wird durch das Absenken der Kernzone wesentlich bestimmt. Aus der Funktionalität und den hohen Sicherheitsanforderungen ergibt sich innerhalb der Kernzone eine Topografie, die durch unterschiedliche Höhensprünge und Absenkungen natürliche Barrieren bildet.

In den Randzonen des Grundstückes werden die städtebaulichen Vorgaben aufgenommen. Der Entwurf reagiert auf die unmittelbare Nachbarschaftsbebauung mit einer moderaten Höhenentwicklung der projektierten Gebäude entlang dieser Zone.

Das Absenken der Baukörper in der Kernzone hat zur Folge, dass das gesamte Areal in seiner städtebaulichen Höhenentwicklung gedeckter in Erscheinung tritt. Parallel kann durch das Absenken und der Verdichtung der Baukörper aber das höchste Maß an Freiraum und Grünflächen generiert werden, um wiederum das Mikroklima und Bioklima positiv zu beeinflussen.

 

Die Baukörper sind höhenmäßig abgestuft angeordnet und positionieren sich aus dem Anforderungsprofil der Sicherheitsabstände. Die Anordnung der Gebäude erzeugt eine Porosität, die positiven Einfluss auf den lokalen Luftaustausch zwischen der zentralen Grünfläche des Senkgartens und den kleinräumigen Grünflächen der nachbarschaftlichen Umgebung hat.

Sämtliche Bauteile mit großen Volumina – wie Masselager und Sporthallen/- stätten - werden unterirdisch verortet. Durch direkt oder speziell konzipierte angrenzende begrünte Atrien wird eine natürliche Belichtung ermöglicht.

Ziel der Architektur ist es, die hohen Sicherheitsanforderungen der unterschiedlichen Gebäude- und Nutzungstypologien durch das architektonische Konzept in ein harmonisches Gesamtbild zu integrieren

 

Die beiden Nord und Süd gelegenen Hauptzufahrten/Zugänge, die bereits im jetzigen Bestand als Zufahrt dienen, sowie der Zugang zum Hauptbestandsgebäude bleiben auch im gegenständlichen Projekt erhalten. An der westseitigen Grundstücksgrenze ist eine weitere Zufahrt zur Anlieferung projektiert. Im Bereich des Nordwest-Bestandsgebäude sind noch 2 weitere Zugänge für Fußgänger vorgesehen.

An der Kante zwischen Randzone und Kernzone wird umlaufend im Erdgeschoss für alle Mitarbeiter und Besucher des Sicherheitszentrum ein „Ringweg“ gebildet. Von diesem Ringweg stechen jeweils durch eine Sicherheitskontrolle Brücken zu den einzelnen Baukörpern in der Kernzone.

 

Das architektonische Konzept sieht in der Kernzone einen topografisch modellierten Senkgarten vor, welcher ausschließlich unversiegelt, nicht unterbaut und somit voll versickerungsfähig konzipiert ist. Dadurch entsteht ungestörter Raum für Vegetation und „neue Wälder“ (durch Verpflanzung erhaltener Baumbestand).

Diese klimatische Lunge im Kern des Areals, in Kombination mit der Geometrie und Anordnung bzw. Ausrichtung der Baukörper ermöglicht den lokalen nächtlichen Kaltluftaustausch mit der unmittelbaren Umgebung. Alle Flächen, die unterbaut sind, können aufgrund großzügiger Substrathöhen intensiv begrünt werden und ggf. je nach Bedarf mit arten- und variantenreicher Vegetation bepflanzt werden.

 

 

 

Sicherheitszentrum Meidling

1120 Wien, Hohenbergstrasse

 

EU-weit, zweistufiger Realisierungswettbewerb - 

 

 

Mitarbeiter Geiswinkler & Geiswinkler

Mark Steinmetz,Veronika Koberger, Negar Zaghian, Alekander Kyuvliev

 

Visualisierung

VDX